Jahreshauptversammlung
7. März 2012
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Am Samstag, 03.03.2012, fand die Jahreshauptversammlung für das abgelaufene Vereinsjahr 2011 statt. Neben Einsatz- und Übungsstatistiken wurde rückblickend das Vereinsjahr der Feuerwehr Feuchtwangen präsentiert. Besonderes Augenmerk lag dieses Jahr auf der Wahl des neuen Kommandanten.

Hierzu berichtete die FLZ am Montag, 05.03.2012, unter der Überschrift „Schlagkraft wichtiger als Festzugspräsenz“ wie folgt:

„FEUCHTWANGEN (bi) – Bei Feuerwehr-Hauptversammlungen wird in der Regel viel gelobt. Die Jahreszusammenkunft der Feuchtwanger Brandschützer am Samstagabend machte da keine Ausnahme. Die Verantwortlichen verwiesen selbstbewusst auf die 2011 bei über 140 Einsätzen unter Beweis gestellte Leistungsfähigkeit, und die Grußredner bescheinigten den Aktiven hervorragende Arbeit. Allerdings hielt es insbesondere Vorsitzender Klaus Dannenbauer für angebracht, bei dieser Gelegenheit auch ein paar kritische Dinge anzusprechen. Die Bedeutung, die die Stützpunktwehr angesichts ihrer vielen überörtlichen Aufgaben habe und der sie auch gerecht werde, spiegle sich in der regionalen Wahrnehmung leider nicht immer angemessen wider, merkte Dannenbauer an. Auf der Tagesordnung stand mit dem Kommandantenwechsel auch eine wichtige Personalangelegenheit. Holger Frohwieser gab nach sechs Jahren als Frontmann die Hauptverantwortung an Carsten Halter ab.

Die Feuchtwanger Feuerwehr hat derzeit knapp 60 voll einsatzfähige Kräfte, etwa 25 weniger als vor über 30 Jahren, aber eben auch wieder 15 mehr als Ende der 1990er. Und hier scheint der Knackpunkt zu liegen. Verglichen mit ihrem damals extrem niedrigen Personalstand sehen sich die Brandschützer der Kreuzgangstadt inzwischen wieder relativ gut aufgestellt, wenngleich sie sich nicht gegen weitere Verstärkung sträuben würden. Außerhalb Feuchtwangens wird die Aktivenzahl aber noch immer als für eine Kommune dieser Größe viel zu gering betrachtet, auch von der regionalen Feuerwehrführung. Entsprechende Äußerungen von Kreisbrandrat Thomas Müller bewertete Klaus Dannenbauer in der Hauptversammlung als wenig hilfreich, denn lieber habe man doch nur 55 Einsatzkräfte, die die volle Leistung brächten, als nominell deutlich mehr Aktive, von denen viele vielleicht nur bessere „Karteileichen“ seien, so Dannenbauer. Bekanntes Problem in der Kreuzgangstadt sei, dass immer wieder Feuerwehrleute aus den Ortsteilen in die Kernstadt umzögen, aber weiterhin ihren Dorfwehren treu blieben: „Die wären bei uns natürlich willkommen“, so der Vorsitzende.

An sich gute Zusammenarbeit mit den Ortswehren

Der scheidende Kommandant Frohwieser nahm ebenfalls kein Blatt vor den Mund. Ihn ärgere es, wenn wie 2011 beim Feuerwehrfestzug in Larrieden wieder auf die relativ kleine Teilnehmergruppe aus Feuchtwangen gezeigt werde. „Dass da einige unserer Aktiven wegen eines Einsatzes nicht dabei sein konnten und weitere bei der Verkehrsabsicherung halfen, das sagt keiner“, so Frohwieser. Im Großen und Ganzen arbeite man ja gut zusammen mit den benachbarten Ortswehren im Feuchtwanger Stadtgebiet, so Dannenbauer. Allerdings sei es schon ein bisschen enttäuschend, dass bei wichtigen Entscheidungen der Rückhalt fehle. Der Vorsitzende spielte mit dieser Bemerkung auf den Umstand an, dass bei der jüngst erfolgten Berufung eines neuen Kreisbrandmeisters (KBM) für die 19 Wehren im Raum Feuchtwangen die Wahl nicht auf einen Vertreter der Stützpunktwehr gefallen sei.

Kreisbrandinspektor (KBI) Josef Engelhardt fühlte sich hier angesprochen. Die Berufung eines KBM sei keine Angelegenheit der Feuerwehrbasis, sondern liege im Ermessen des jeweiligen Kreisbrandrats. „Ich glaube, dass er eine gute Lösung gefunden hat“, so Engelhardt mit Blick auf den mit diesem Amt betrauten Breitenauer Jürgen Wiegner. Er bitte darum, dem neuen KBM uneingeschränktes Vertrauen zu schenken und etwaige Misstöne abzuhaken, so der KBI. Jürgen Wiegner stellte sich anschließend in der neuen Funktion vor. Er wolle seine Aufgabe offen angehen und werde alles daran setzen, atmosphärische Probleme zwischen den Feuerwehren im Raum Feuchtwangen zu beseitigen.

Es wurde zwar Tacheles geredet. Das schadete der etwa vierstündigen Hauptversammlung aber nicht, sondern verlieh ihr eine gewisse Würze. Deutlich umfangreicher fiel der reguläre Informationsteil mit den Berichten des Vorsitzenden und des Kommandanten aus (Artikel darüber folgt). Überdies musste ja eine entscheidende Personalie geklärt werden. Holger Frohwieser, der sich seit 1976 bei der Feuchtwanger Feuerwehr engagiert, hatte sich nach sechs Jahren an der Spitze der Aktiven und zuvor zehn Jahren als Vize entschieden, künftig etwas kürzer zu treten. Zu seinem Nachfolger wurde Carsten Halter gewählt, der über 20-jährige Einsatzerfahrung verfügt. Holger Frohwieser, der als Gerätewart und „normales“ aktives Mitglied weitermacht, bedankte sich für die Unterstützung: „Ich hab’s gern gemacht“, sagt er. Vorsitzender Dannenbauer würdigte im Namen der Wehr seine Verdienste. Auch KBI Engelhardt und Kreisbrandmeisterin Carola Güntner-Hoppe unterstrichen die enorme Fachkompetenz Frohwiesers.

Dem neuen Kommandanten wurde ein guter Start gewünscht. Bürgermeister Patrick Ruh dankte in seinem Grußwort den Arbeitgebern, die es den Feuchtwanger Feuerwehraktiven ermöglichten, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. „Wir wünschen uns, dass das die Richtschnur für die Zukunft bleibt“, so Ruh. Wie der Rathauschef lobte auch Thomas Bausch von der Feuchtwanger Polizeiinspektion die Stützpunktwehr für ihre ausgezeichnete Arbeit. Beschlossen wurde von der Versammlung, die 2015 anstehende 150-Jahr-Feier in kleinerem Rahmen in Kombination mit dem Floriansfest zu feiern und abzukoppeln vom Jubiläum des Spielmannszugs, das 2017 kommt.“

Die gesamte Feuerwehr Feuchtwangen dankt dem scheidenden Kommandanten Holger Frohwieser für seine geleistete Arbeit und wünscht seinem Nachfolger Carsten Halter alles Gute.