16.02.2012 Tiere auf Fahrbahn
16. Februar 2012
Einsatzbeginn
16.02.2012 um 02:06 Uhr
Einsatzende
16.02.2012 um 09:30 Uhr
Ort
Feuchtwangen, BAB 7 Fahrtrichtung Ulm
Schleife
814 - Gruppenalarm
Alarmstufe
5 - Technische Hilfeleistung (mittel)
Fahrzeuge
56/1 - Gerätewagen Logistik GW-L2
61/1 - Rüstwagen RW 2
VSA - Verkehrssicherungsanhänger
Weitere Feuerwehren
Schnelldorf
Wörnitz
Dinkelsbühl
Weitere Organisationen
Polizei
Rettungsdienst
SEGen des BRK KV Ansbach
Autobahnmeisterei
Bergungsunternehmen
Veterinär

Am 16. Februar 2012 wurde die Feuerwehr Feuchtwangen, zusammen mit den Wehren aus Wörnitz, Schnelldorf und Dinkelsbühl, zu einem Verkehrsunfall mit mehreren LKW darunter einem Tiertransporter gerufen. Aus einem umgestürzten Anhänger waren über ein Dutzend Rinder auf die Fahrbahn gelangt und liefen nun frei auf der Autobahn umher.

Die Einsatzkräfte der beteiligten Feuerwehren koordinierten zusammen mit der Polizei wegen der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer durch die frei laufenden Tiere eine Komplettsperrung der A7 zwischen der Anschlussstelle Feuchtwangen-West und der Anschlussstelle Dinkelsbühl-Fichtenau in beiden Richtungen. Da keine Personen durch den Unfall in Gefahr waren, konnten sich die Einsatzkräfte relativ zügig um die Aufgabe des Zusammentreibens der entlaufenen Rinder bemühen. Mit Wärmebildkamera und Suchtrupps wurde entlang der Autobahn nach den Tieren gesucht, um diese aufzufinden und in einen bereit gestellten Transporter zu leiten. Mit Hilfe von Leitern und Seilen gelang es, mehrere Tiere wieder in den LKW zu bringen. Zur Sicherheit wurden nördlich und südlich der Einsatzstelle Straßensperren durch die Feuerwehren Feuchtwangen und Dinkelsbühl errichtet, um ein Entkommen der Tiere über die Richtungsfahrbahn Ulm zu verhindern. Die Straßenglätte und die stressbedingte erhöhte Aggressivität der letzten freilaufenden Rinder erschwerten und gefährdeten die Arbeit der beteiligten Einsatzkräfte. So konnten drei Feuerwehrleute einem plötzlich aus dem Unterholz auf die Autobahn laufenden Rind nur knapp ausweichen.

Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse. Während eines der letzten vier freilaufenden Tiere es geschafft hatte, eine Absperrung zu durchbrechen und weiter Richtung Norden zur Feuchtwanger Absperrung lief, fiel ein anderes Rind eine Hilfskraft auf einem Feld neben der Autobahn an. Diese wurde auf den Boden geschleudert und blieb regungslos liegen. Auf Grund der anzunehmenden akuten Lebensgefahr für den Verletzten und da sich der Bulle nicht von der Person wegbewegte, wurde entschieden, den angreifenden Bullen als letzte Maßnahme durch die Polizei zu erschießen. Daraufhin konnte der Helfer, der sich, wie sich im Nachhinein zeigte, nur tot gestellt hatte, in Sicherheit gebracht und dem Rettungsdienst glücklicherweise nur leicht verletzt übergeben werden.

Nachdem die letzten drei Tiere auch die äußeren Absperrungen durchbrochen hatten und sich nicht beruhigen ließen, mussten diese ebenfalls von der Polizei erschossen werden, da eine weitere Gefährdung der freiwilligen Helfer einfach nicht mehr zu verantworten war.

Anschließend wurde mit Hilfe eines Bergungsunternehmens die Unfallstelle geräumt, und die getöteten Tiere zur Abholung mit der Seilwinde des Rüstwagens an den Straßenrand befördert. Die Einsatzstelle konnte dann schließlich nach sieben Stunden der Autobahnmeisterei und der Polizei übergeben werden, die kurze Zeit danach die Vollsperrung wieder aufhob.